DDR

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Erstellt durch Redazione 08/12/2013
Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war ein Staat in Mitteleuropa, der von 1949 bis 1990 existierte. Aus der Teilung Deutschlands nach 1945 entstanden, war sie bis zur friedlichen Revolution im Herbst 1989 eine kommunistische bzw. realsozialistische Diktatur unter Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die sich zum Marxismus-Leninismus bekannte. Die DDR verstand sich als „sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern“ und deutscher Friedensstaat, der die Wurzeln für Krieg und Faschismus beseitigt habe. Hervorgegangen aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die mit der Aufteilung des besiegten Deutschland entstanden war, blieben die DDR und ihre Staatsführung wie die anderen realsozialistischen Ostblockländer während der vier Jahrzehnte ihres Bestehens weitgehend von der Sowjetunion abhängig.

Große Teile der Bevölkerung waren mit den herrschenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen nicht einverstanden. Dies zeigte sich in der Frühphase besonders drastisch beim Volksaufstand am 17. Juni 1953, der von sowjetischen Truppen niedergeschlagen wurde, und an der die DDR in ihrer Existenz gefährdenden Abwanderungsbewegung, die erst mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 gestoppt wurde. Es zeigte sich auch daran, dass das Ministerium für Staatssicherheit (kurz MfS oder „Stasi“) zu einem die ganze Gesellschaft durchdringenden Organ der Überwachung und gezielten Zersetzung oppositioneller Aktivitäten und Gruppierungen ausgebaut wurde. Das staatliche Erziehungs- und Bildungswesen war vom Kindergarten bis zur Universität auf die Heranbildung „sozialistischer Persönlichkeiten“ gemäß dem als gesetzmäßige Wahrheit angesehenen Marxismus-Leninismus ausgerichtet. Dem SED-Führungsanspruch waren Blockparteien und Massenorganisationen in der DDR unterworfen, nicht nur bei den über eine Einheitsliste abgehaltenen Wahlen zur Volkskammer, sondern auch durch ein ausgedehntes Kontrollsystem bei der Besetzung zentraler Leitungspositionen aller Art im Rahmen der Kaderpolitik.

Die Zentralverwaltungswirtschaft der DDR, die auf der Grundlage von Fünfjahresplänen produzierte und die Verteilung von Lebensmitteln und Konsumgütern organisierte, beruhte auf der großteils erzwungenen Sozialisierung privater Eigentumsformen in Industrie, Landwirtschaft, Handel und Handwerk. An deren Stelle traten Volkseigene Betriebe (VEB), Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG), Handelsorganisationen (HO) und Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH). Basisgröße der Arbeitsorganisation war das Kollektiv, oft in Form der Brigade; die komplexeste Organisationsform stellte das Kombinat dar. Zu den Merkmalen des DDR-Wirtschaftssystems zählten Arbeitsplatzsicherheit und ein im Vergleich zur Sozialen Marktwirtschaft der alten Bundesrepublik hoher Beschäftigungsgrad von Frauen – bei demgegenüber deutlich geringerer gesamtwirtschaftlicher Produktivität trotz der Prämienanreize im „sozialistischen Wettbewerb“. Ein Auseinanderdriften sozialer Schichten und der Einkommen trat in der DDR im Vergleich zur Bundesrepublik nicht auf. Sowohl die Preise als auch das Angebot an Gütern beruhten auf staatlichen Vorgaben, die ein ausgedehntes Subventionssystem ebenso zur Folge hatten wie eine unzureichende Bedarfsdeckung an bestimmten Lebensmitteln und gehobenen Konsumgütern. Der steigende Bedarf an Westimporten konnte durch die Exportleistung nicht kompensiert werden und erhöhte die Staatsverschuldung.

Das undemokratische politische System in Verbindung mit den wirtschaftlichen Schwächen demoralisierte zunehmend die Bevölkerung, besonders seit der ersten Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE, Helsinki 1973), als Anträge auf Ausreise möglich wurden, wogegen der Staat, trotz vielfältiger Schikanen, letztlich nicht ankam. In der Endphase führte die Weigerung Erich Honeckers, den von Michail Gorbatschow in der Sowjetunion angestoßenen Reformprozess auch in der DDR wirksam werden zu lassen, einerseits zu einem noch verstärkten Ausreisebedürfnis und andererseits zu einer zunehmenden Nachhaltigkeit der Protestbereitschaft. Auch innerhalb der Machtstrukturen der DDR schwand der Rückhalt, sodass die 1989 offen ausbrechenden Proteste vieler Bürger nicht mehr niedergeschlagen wurden und als friedliche Revolution das Ende der DDR besiegelten.

Bildquelle: Karl-Heinz Laube/pixelio.de

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