Mit dem Beginn des Farbfernsehens in Ostdeutschland im Oktober 1969 wurde sie als Journalistin im TV schnell bekannt. Parteilos stand sie den Verhältnissen in der DDR kritisch gegenüber. Während eines Aufenthaltes in Budapest erkundigte sie sich 1974 in den Botschaften der Bundesrepublik und der USA nach einer Möglichkeit, die DDR zu verlassen. Da die Botschaften observiert wurden, wurde sie einige Tage später in Ungarn festgenommen, ohne dass man ihr strafbare Handlungen nachweisen konnte. Im September 1974 wurde sie zur "Klärung eines Sachverhalts" in die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Lichtenberg abgeholt und drei Tage später von dort nach Berlin-Hohenschönhausen verbracht. Im Dezember verurteilte man sie wegen "staatsfeindlicher Verbindungsaufnahme" und "Vorbereitung eines ungesetzlichen Grenzübertritts in besonders schweren Fall“ zu drei Jahren Zuchthaus. Sie kam in das berüchtigte Frauenzuchthaus Hoheneck in Stollberg/Erzgebirge. Nach der Entlassung aus der Haft sollte Edda Schönherz 1977 als Hilfskraft in einer Großbäckerei arbeiten, andernfalls drohte man ihr weitere zweieinhalb Jahre Arbeitserziehungshaft an. Sie fand jedoch eine Anstellung als Fotografin bei der katholischen Kirche in Berlin. Da sie an dem Ausreiseantrag für sich und ihre Kinder festhielt, konnte sie im August 1979 in die Bundesrepublik ausreisen. Sie arbeitete in München beim BR und kehrte 2002 nach Berlin zurück. Seit 2004 führt sie Besuchergruppen durch die Gedenkstätte Hohenschönhausen.
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